Treuhand

Im Rahmen der digitalen Transformation verändern sich die Rollen Ihrer Mitarbeitenden, die Arbeitsweise sowie die Zusammenarbeit. Diese Veränderungen stossen nicht selten auf Ablehnung. In diesem Blogbeitrag finden Führungskräfte von Treuhandunternehmen Tipps, wie sie auch Skeptiker:innen bei der digitalen Transformation begleiten können.

Die Digitalisierung sorgt in der Treuhandbranche nach wie vor für gemischte Gefühle. Während sich viele Treuhandunternehmen das Potenzial der Digitalisierung zunutze machen wollen und sich bereits im Transformationsprozess befinden, nimmt ein nicht-unbedeutender Teil der Schweizer Treuhandunternehmen das Fortschreiten der Digitalisierung als Bedrohung wahr. Es tauchen Fragen auf wie «Macht Software uns lukrative Geschäftsfelder streitig?» oder «Können neue Technologien uns Treuhänder:innen in wenigen Jahren gar komplett ersetzen?».

Eins vorweg: Die Angst, dass Treuhänder:innen durch die Digitalisierung obsolet werden, ist unbegründet. Treuhandunternehmen bleiben laut einer Studie von Treuhand Suisse und Accounto allerdings auch mit dem Aufkommen neuer Geschäftsmodelle, Prozessoptimierungen, veränderten Kundenerwartungen und disruptiven Technologien die zentrale Anlaufstelle für alle betriebswirtschaftlichen und finanziellen Anliegen der von ihnen betreuten Unternehmen. Mittels der Auslagerung von Routinetätigkeiten und mehr Fokus auf das, was für Ihre Mandant:innen einen erkennbaren Mehrwert kreiert, eröffnet die Digitalisierung Ihrem Treuhandunternehmen neue Möglichkeiten, die Position auf dem Markt nicht nur zu halten, sondern zu verbessern.

Die meisten Menschen brauchen Zeit, um Veränderungen anzunehmen

Mit der digitalen Transformation gehen grosse Veränderungen einher. So verändern sich mit neuen Geschäftsmodellen, Prozessen, Kundenerwartungen und Technologien auch die Aufgaben von Treuhänder:innen. Statt Buchführungsaufgaben mit hohem Automatisierungspotenzial abzuwickeln, geht es immer mehr darum, Differenzierungsmerkmale auszubauen, massgeschneiderte Beratungsangebote zu entwickeln und Kundenbeziehungen zu vertiefen. Diese Verlagerung der Arbeit kommt nicht bei allen gut an: Führungskräfte von Treuhandunternehmen sollten sich vor und während der digitalen Transformation darum darauf gefasst machen, dass Mitarbeitende den Neuerungen gegenüber ablehnend reagieren.

«Aber das haben wir doch immer so gemacht, wieso ist dies plötzlich nicht mehr gut genug?»: Eine der häufigsten Barrieren von Transformationen und Innovationen ist, dass die Mitarbeitenden anfänglich nicht mitziehen. Sie haben das Gefühl, durch die Notwendigkeit zur Veränderung sei ihre Arbeit in der Vergangenheit – und somit ihre Expertise – weniger wert. Nach dieser Ablehnungsphase entsteht laut Change-Management-Modellen bei vielen Menschen ein Gefühl von Schock oder Wut. Ein Grossteil der Mitarbeitenden erkennt nun zwar die Notwendigkeit zur Transformation aber sie nehmen die Veränderung als Gefahr wahr. In dieser Phase müssen Sie als Führungskraft Ihren Mitarbeitenden aufzeigen, wie ihre Rolle während und nach der digitalen Transformation aussieht.

Lesetipp: In diesem Blogbeitrag finden Sie eine Checkliste zur Vorbereitung auf die digitale Transformation.

Klare Kommunikation ist entscheidend für das Gelingen von Transformationen

Auf die Schock- und Wut-Phase folgt die Akzeptanz: Die Chancen und Möglichkeiten der Veränderungen rücken ins Zentrum. Es geht darum, Vor- und Nachteile auszuloten. Kommunizieren Sie klar, was Sie sich von der digitalen Transformation für Ihr Treuhandunternehmen versprechen. Thematisieren Sie auch mögliche Herausforderungen und entwickeln Sie gemeinsam mit Ihrem Team einen Plan, wie ihr damit umgehen wollt. Seien Sie offen für Vorschläge. Nehmen Sie die Ängste und Sorgen Ihrer Mitarbeiter:innen ernst. Die letzte Change-Management-Phase ist gekennzeichnet durch Engagement. Die Mitarbeitenden stehen nun hinter der Veränderung und wirken aktiv im Transformationsprozess mit. Da sich Menschen aber nicht immer genau nach Modellen verhalten, kann es sein, dass einzelne Mitarbeitende Phasen überspringen. Dies ist an sich kein Problem – ausser, wenn Teammitglieder die Engagement-Phase nicht zu erreichen scheinen. Was können Sie als Führungskraft tun, um Skeptiker:innen bei der digitalen Transformation zu begleiten und unterstützen?

Hier finden Sie Tipps, wie Sie veränderungsresistente Mitarbeiter:innen für die digitale Transformation an Bord holen können:

  • Vision kommunizieren: Zeigen Sie auf, was sich mit der digitalen Transformation für Ihr Treuhandunternehmen und für die einzelnen Mitarbeitenden konkret ändert. Wie sieht das neue Geschäftsmodell aus? Worauf fokussiert ihr euch in den nächsten Monaten und Jahren? Inwiefern verändert sich die Arbeitsweise und Zusammenarbeit in Ihrem Team?
  • Wertschätzung ausdrücken: Besonders während der Wut- und Schock-Phase sollten Sie Ihren Mitarbeitenden versichern, dass sie auch nach der digitalen Transformation eine wichtige Rolle in Ihrem Treuhandunternehmen einnehmen werden. Es gibt nach wie vor Treuhänder:innen, die beim Stichwort Digitalisierung denken, dass sie künftig durch Software ersetzt werden. Zerstreuen Sie diese Bedenken und erklären Sie, wie sich mit der digitalen Transformation die Arbeit in Ihrem Treuhandunternehmen verlagert. Wobei sind Sie auch in Zukunft auf die Kompetenzen und Erfahrung Ihrer Mitarbeitenden angewiesen? Wofür bleibt nach der Auslagerung von Routinetätigkeiten an Treuhandsoftware mehr Zeit? Wie können Ihre Teammitglieder ihre Stärken weiter ausbauen?
  • Anerkennung für Veränderungswillen zeigen: Definieren Sie Meilensteine im Transformationsprozess und belohnen Sie Schritte, die Ihr Team der neuen Vision näherbringen. Im Falle der Skeptiker:innen sollten Sie auch kleine Schritte anerkennen. Welche Meilensteine sind für Ihr Treuhandunternehmen entscheidend bei der digitalen Transformation? Wann möchten Sie diese Meilensteine erreichen? Wie belohnen Sie wichtige Schritte auf dem Weg zur digitalen Transformation?
  • Raum für Fehler lassen: Neuerungen bringen nicht nur Vorteile, sondern auch Herausforderungen mit sich. Planen Sie genügend Zeit für den Transformationsprozess ein. Was hilft Ihrem Team dabei, allfällige Startschwierigkeiten zu überwinden? Welcher Teil des Transformationsprozesses ist fehleranfällig? Wie können Sie das Wiederholen von Fehlern vermeiden?
  • Meinungsmacher:innen einsetzen: Je nach Teamdynamik kann es hilfreich sein, Mitarbeitende, die sich bereits in der Engagement-Phase befinden, als Meinungsführer:innen einzusetzen. Wer in Ihrem Team kann veränderungsresistente Mitarbeitende unterstützen? Wie soll diese Unterstützung aussehen? Was brauchen die Meinungsmacher:innen, um erfolgreich wirken zu können?

Wenn auch obige Tipps nicht dazu beitragen, dass Skeptiker:innen bei der digitalen Transformation mitziehen, kann es Sinn machen, externe Unterstützung in Form von Transformations-Coaches beizuziehen.

Extratipp: In einem Transformationsworkshop können Sie Change-Management- und Kommunikationstechniken erlernen und üben. Der Transformationsworkshop von Accounto am Donnerstag, 15. Juni 2023, hilft Ihnen dabei, die Herausforderungen der digitalen Transformation für Ihr Treuhandunternehmen – wie beispielsweise veränderungsresistente Mitarbeitende – anzugehen. Statt trockener Theorie-Referate erwarten Sie praxisbezogene Inputs und Analysen sowie ein persönliches Coaching.