Treuhand

Sind Sie unsicher, ob Sie die Kundenbeziehung zur Mandantin mit ihren ständigen Sonderwünschen oder zum unzuverlässigen Mandanten beenden dürfen? In diesem Blogbeitrag können Sie nachlesen, wann Sie Kund:innen kündigen sollten.

KMU sind für die meisten Treuhandunternehmen eine der wichtigsten Zielgruppen. In einer Umfrage von Accounto und Treuhand Suisse gaben 60 Prozent der befragten Unternehmen an, bis 2030 mit einem steigenden Bedürfnis nach Beratungsleistungen im Kleinkundensegment zu rechnen. Keinen grossen Nutzen mehr haben für viele KMU hingegen Routineaufgaben der Buchführung mit hohem Automatisierungspotenzial. Entsprechend ist in nicht allzu ferner Zukunft auch kaum jemand mehr bereit, für Abwicklung solcher Aufgaben zu bezahlen.

Innovative Treuhandsoftware lässt Treuhandunternehmen ihr Angebot weiterentwickeln

Die fortschreitende Digitalisierung und das vermehrte Aufkommen von Softwarelösungen zur Automatisierung von Buchführungsaufgaben bedeutet für Treuhandunternehmen letzten Endes allerdings nicht das Wegfallen von Arbeit, sondern vielmehr eine Verlagerung. Moderne Treuhandsoftware ermöglicht Ihrem Treuhandunternehmen das Automatisieren von repetitiven Tätigkeiten wie der Belegextraktion, Nebenbücherabstimmungen und dem Erstellen von Reports, wodurch mehr Zeit für das Entwickeln innovativer Services und die Beratung frei wird.

Treuhandunternehmen bleiben die zentrale Anlaufstelle für alle betriebswirtschaftlichen und finanziellen Anliegen der von ihnen betreuten Unternehmen. Angesichts der zunehmenden Komplexität des Treuhandwesens dürften vor allem kleinere Treuhandunternehmen allerdings künftig nicht mehr in der Lage sein, alle Kundensegmente effektiv und effizient zu betreuen. Darum braucht es eine Kundenstrategie. Definieren Sie, welche Kundensegmente Ihr Treuhandunternehmen in den nächsten Jahren bearbeiten kann und will. Fragen Sie sich, wer heute und morgen Ihre idealen Kund:innen sind. Was macht ein Mandat für Ihr Treuhandunternehmen spannend? Wo können Sie Ihren Kund:innen einen echten Mehrwert bieten?

Lesetipp: In diesem Blogbeitrag können Sie nachlesen, wieso jedes Treuhandunternehmen eine Kundenstrategie braucht.

4 Gründe für Treuhandunternehmen, um die Arbeitsbeziehung mit Mandant:innen zu beenden

Beim Festlegen einer Kundenstrategie dürfen – und sollten – Sie auch überlegen, ob sich die Zusammenarbeit mit allen bestehenden Mandant:innen weiterhin lohnt. Gibt es Kundensegmente oder einzelne Kund:innen, mit denen Sie nicht mehr arbeiten wollen? Unten finden Sie vier Gründe, wieso es für Ihr Treuhandunternehmen an der Zeit sein könnte, eine Kundenbeziehung zu beenden.

Grund 1: Sie haben immer wieder spontane Extrawünsche.

«Guten Tag, ich weiss, Ihnen fehlen von mir noch Unterlagen für den überfälligen Geschäftsabschluss aber ich wollte fragen, ob Sie heute Nachmittag rasch unsere Steuererklärung einreichen können.» Das mag jetzt etwas überspitzt klingen. Doch es gibt nur wenige erfahrene Treuhänder:innen, die nicht eine ähnliche Horror-Story von ihren Mandant:innen erzählen können.

Ein Grossteil der rund 5000 Treuhandunternehmen in der Schweiz beschäftigt weniger als zehn Mitarbeitende und die Treuhandbranche ist stark vom Fachkräftemangel betroffen. Dadurch haben die meisten Schweizer Treuhandunternehmen nicht viel Spielraum, wenn es um das spontane Aufstocken personeller Ressourcen geht. Mandant:innen, die kurz vor dem Endspurt laufende Projekte über den Haufen werfen oder im letzten Moment grosse Änderungswünsche äussern, stellen besonders kleine Treuhandunternehmen vor Probleme. Es ist auch alles andere als förderlich für die Motivation Ihrer Mitarbeitenden, wenn sie regelmässig für das gleiche Mandat Überstunden machen müssen.

Haben Sie also Kund:innen mit vielen Last-Minute-Extrawünschen sollten Sie sich fragen, ob die Zusammenarbeit für Ihr Team weiterhin Sinn macht.

Grund 2: Es scheitert an der Kommunikation.

Fehlende Informationen, mehrmals verschobene Termine, unbeantwortete E-Mails und langes Warten auf versprochene Rückrufe: Unzuverlässige und schlecht erreichbare Kund:innen erschweren den Arbeitsalltag von Treuhänder:innen. Wenn Sie mehr Zeit damit verbringen, Ihre Mandant:innen vergeblich zu kontaktieren und Unterlagen hinterherzurennen als tatsächlich am Projekt zu arbeiten, ist das Beenden der Kundenbeziehung vielfach die richtige Entscheidung.

Extratipp: Mit der Schweizer Treuhandsoftware Accounto koordinieren Sie die Beleg- und aufgabenorientierte Kommunikation mit Ihren Kund:innen einfacher als je zuvor. Erleben Sie in einer kostenlosen Live-Demo, wie Accounto die Kundenkommunikation vereinfacht.

Grund 3: Sie sind nie zufrieden.

«Haben Sie noch kurz Zeit, um das Spesenreglement für unsere Geschäftsleitung anzuschauen? Und ich gehe davon aus, dass dies mit dem Honorar für die Steuerberatung bereits abgegolten ist.» Es kann für Treuhandunternehmen durchaus eine Chance sein, guten Kund:innen auch ausserhalb des vereinbarten Auftrages mit Ratschlägen zur Verfügung zu stehen oder kurze Fragen zu beantworten. Dies stärkt die Loyalität Ihrer Mandant:innen und legt die Grundlage für Up- oder Cross-Selling, indem Sie Ihre breite Expertise demonstrieren können. Verweisen Sie während dieser nicht verrechenbaren Beratungen jedoch immer auf die kostenpflichtigen Services, die Ihr Treuhandunternehmen im entsprechenden Bereich anbietet. Kund:innen, die immer mehr wollen – ohne dafür auch mehr zu bezahlen – schaden auf Dauer der Profitabilität Ihres Treuhandunternehmens und Sie sollten sich gut überlegen, ob Sie diese Kundenbeziehung aufrecht erhalten möchten.

Grund 4: Es passt einfach nicht mehr.

Wie eingangs beschrieben wird das Treuhandwesen komplexer und vor allem für kleinere Treuhandunternehmen dürfte es zu einer Herausforderung werden, sämtliche Kundensegmente gewinnbringend zu betreuen. Dadurch kann es sein, dass bestimmte Mandate nicht mehr zur neuen Ausrichtung oder Arbeitsweise Ihres Treuhandunternehmens passen. Diesen Kund:innen zu kündigen, ist schwieriger als das Mandantenverhältnis mit fordernden, unzuverlässigen oder nie zufriedenen Kund:innen zu beenden. Bedanken Sie sich für die bisherige Zusammenarbeit aber zeigen Sie auf, wieso Sie ein Unternehmen nicht mehr wie gewünscht unterstützen können.