Wann ist der richtige Zeitpunkt für Geschäftsführer:innen von Treuhandunternehmen, um die Nachfolgeregelung anzugehen? Mit welchen Massnahmen können Sie den Wert Ihres Unternehmens vor dem Verkauf noch steigern? Wie gelingt ein möglichst reibungsloser Übergang? In diesem Blogbeitrag erhalten Sie praktische Tipps zur Planung Ihrer Nachfolge.
Aufgrund des Fachkräftemangels in der Treuhandbranche haben viele Treuhandunternehmen Schwierigkeiten, passende Mitarbeitende zu finden und nicht wenige Geschäftsführer:innen müssen den Traum vom frühzeitigen Ruhestand mangels geeignetem Nachwuchs aufgeben. Gemäss dem KMU-Portal der Schweizerischen Eidgenossenschaft ist es vor allem für kleinere Unternehmen schwierig, Nachfolger:innen zu finden: «Rund 15 Prozent der Schweizer Unternehmen mit 1 bis 49 Beschäftigten sind von Problemen bei der Nachfolgeregelung betroffen. Dagegen ist diese Frage nur bei 7,8 Prozent der Unternehmen mit 50 bis 249 Mitarbeitenden ungelöst.» Von den 603’602 im Handelsregister eingetragenen Unternehmen waren im Jahr 2021 rund 15 Prozent (91’360 Unternehmen) auf der Suche nach Nachfolger:innen.
Wann sollten Sie mit der Nachfolgeregelung beginnen? «Die Nachfolge im eigenen Unternehmen lässt sich nicht von heute auf morgen regeln, selbst in kleinen Betrieben nicht. Für die Anpassung aller Strukturen, die Einführung des Nachfolgers und die Umsetzung der Massnahmen zur Steueroptimierung sind erfahrungsgemäss fünf bis zehn Jahre erforderlich», schreibt das Finanzberatungsunternehmen VZ Vermögenszentrum in einem Blogbeitrag. Die meisten Unternehmer:innen in der Schweiz übergeben ihre Firma zwischen dem 55. und 65. Altersjahr und sollten entsprechend ab einem Alter von 50 Jahren beginnen, sich mit der Nachfolgeregelung zu befassen. «Die eigentliche Suche nach Käufer:innen ist eine Knochenarbeit. Oft sucht man die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen. Als Unternehmer:in muss man sich auf das operative Geschäft konzentrieren können, denn in dieser Phase dürfen die Zahlen auf keinen Fall einbrechen», heisst es im Blogbeitrag des VZ Vermögenszentrums weiter. Daher packen Inhaber:innen von Treuhandunternehmen die Nachfolgeregelung im Idealfall bereits zehn Jahre vor dem geplanten Ruhestand an.
Modernisierungen steigern den Verkaufswert Ihres Treuhandunternehmens
Womit sollten Sie starten bei der Planung Ihrer Nachfolge? Ein wichtiger Schritt bei der Nachfolgeregelung ist die Risikominderung und Wertsteigerung Ihres Unternehmens. Das grösste Risiko für Treuhandunternehmen dürfte aktuell mangelnde Innovationsfähigkeit sein. Um dem entgegenzuwirken, wollen viele Treuhandunternehmen mit einem Rebranding ihr Unternehmen verjüngen, ihr Image verbessern und die Kund:innen von heute und morgen mit zeitgemässen Services noch besser betreuen. Für die Treuhandbranche bedeutet ein Rebranding unter anderem mehr Fokus und stärkere Kundenzentrierung.
Lesetipp: In diesem Blogbeitrag können Sie nachlesen, was Treuhandunternehmen bei einem Rebranding beachten müssen.
Wenn Sie es vor dem Verkauf schaffen, die Position Ihres Treuhandunternehmens im immer wichtiger werdenden KMU-Ökosystem zu festigen, steigert dies den Verkaufswert deutlich. Mit innovativen und kundenorientierten Services, die tatsächliche Probleme Ihrer Kund:innen lösen, kann sich Ihr Treuhandunternehmen von der Konkurrenz abheben, was den Unternehmenswert wiederum erhöht. Mit der richtigen Treuhandsoftware erhalten Sie eine stabile und sichere Plattform zur Verfügung, um den Aufwand für Routinetätigkeiten zu reduzieren und vermehrt kundenzentrierte Services zu kreieren, zu bewerben und abzurechnen.
So bereiten Sie sich auf den Verkauf Ihres Treuhandunternehmens vor
Eine der grössten Herausforderungen in der Nachfolgeplanung ist der emotionale Ablöseprozess. Es ist verständlich, dass Unternehmer:innen ihr Lebenswerk nicht von heute auf morgen übergeben wollen. Frühzeitig mit der Planung zu beginnen, gibt Ihnen mehr Zeit, sich emotional auf das Ende des Lebensabschnittes als Geschäftsführer:in vorzubereiten. Wie können Sie sicherstellen, dass Ihr Unternehmen weiterhin in guten Händen ist? Nachdem Sie den Wert Ihres Treuhandunternehmens bestimmt und Massnahmen zur Wertsteigerung (oder zumindest zur Werterhaltung) unternommen und Risiken gemindert haben, sollten Sie definieren Sie, was sie von der Nachfolgeperson erwarten. Welche Kompetenzen und Werte sollte sie mitbringen? Erstellen Sie ein Anforderungsprofil für interessierte Kandidat:innen. Prüfen Sie die Unterlagen von mehreren Interessenten und erstellen Sie einen Plan B für den Fall, dass die von Ihnen gewünschte Nachfolgeperson im letzten Moment doch noch abspringt. Vor der Vertragsunterzeichnung sollten Sie gemeinsam festlegen, wie der Übergabeprozess und die Einarbeitungsphase ablaufen sollen. Es kann auch nicht schaden, wenn Sie bereits Pläne schmieden für die Zeit nach dem Verkauf Ihres Unternehmens. Dies kann verhindern, dass Sie nach dem Austritt aus dem Berufsleben eine Leere empfinden.
Zusammenfassung: das sind die wichtigsten Fragen vor dem Verkauf
Hier finden Sie eine Übersicht der wichtigsten Fragen, die sich Geschäftsführer:innen von Treuhandunternehmen vor dem Verkauf stellen sollten:
- Wie viel ist mein Treuhandunternehmen jetzt und zum Zeitpunkt des geplanten Verkaufs wert?
- Sind das Unternehmen – und ich – bereit für den Verkauf?
- Welche Massnahmen zur Risikominderung und Wertsteigerung kann und will ich in den nächsten Monaten und Jahren noch unternehmen?
- Was erwarte ich von der Nachfolgeperson?
- Wie wecke ich das Interesse von geeigneten Kandidat:innen? Kann ich ihnen das Potenzial meines Unternehmens vollumfänglich aufzeigen?
- Wie kann ich die Nachfolgeperson bestmöglich auf die Übernahme vorbereiten?
- Wie soll der Übergabeprozess ablaufen?
- Möchte ich nach der Übernahme weiterhin in beratender Funktion zur Verfügung stehen oder ziehe ich mich komplett zurück?
- Was sind meine Wünsche und Pläne für den Lebensabschnitt nach dem Verkauf?