Wo sonst Daniel Craig oder Scarlett Johansson über die Leinwand flimmern, drehte sich letzte Woche für einmal alles rund um die Zukunft der Treuhandbranche. Speziell an diesem Anlass? Für Accounto war es nach zahlreichen Webinaren der erste physische Event – und erst noch eine Podiumsdiskussion.
An der exklusiven Premiere im Kino Riff Raff in Zürich nahmen rund 30 Treuhänder: innen teil. Die Hauptrolle kleideten vier namhafte Podiumsgäste aus, welche ihre Gedanken zum Thema «Treuhand 2030» teilten und die Standpunkte kontrovers miteinander diskutierten:
André Renfer: Bereichsleiter Services und Geschäftsleitungsmitglied der Hypothekarbank Lenzburg. Sprechen Fachpersonen über das Aargauer Traditionshaus, sind Digitalisierung, Innovation und Offenheit nicht weit entfernt. Als Co-Leiter des internen Innovation-Labs sowie Executive Board Member von Swiss Fintech Innovations kennt sich André bestens mit aktuellen Finanztrends aus.
«Empathie als Kernkompetenz: Die Plattformökonomie verändert Erlösströme, bricht klassische Strukturen auf und verfügt über eine enorme Kundenreichweite. Im Gegenzug gewinnen aber Werte wie Regionalität und Nachhaltigkeit wesentlich an Bedeutung. Als Ergebnis wird der Treuhänder zum bevorzugten digitalen Enabler der Kunden.»
André Renfer, GL-Mitglied Hypothekarbank Lenzburg
Boris Blaser: Digital und Treuhand gehören zusammen, wie Popcorn und Kino. Mit der B&B Concept AG hat sich Boris den Traum vom eigenen, komplett digitalen Treuhandbüro verwirklicht. Bei staubigen Aktenordnern und Papierbelegen stellen sich dem Initiator des Treuhand Institutes 4.0 die Nackenhaare auf.
«Im 2030 werden wir effektiv papierlos, ortsunabhängig und mit intelligenten Systemen arbeiten. Das heisst aber auch, dass sich unser Berufsstand fundamental verändert.»
Boris Blaser, Inhaber und Geschäftsführer B&B Concept AG
Sascha Trüeb: Der diplomierte Treuhandexperte hat das Treuhandgeschäft von der Pike auf gelernt. Erste Führungserfahrungen durfte Sascha bei der Findea AG sammeln, in der er mehrere Jahre erfolgreich Regie führte. Seit 2016 betreibt er mit zwei Kollegen das Firmengründungsportal Fasoon, welches dieses Jahr schon über 2’000 Jungunternehmen begleitetet hat.
«Der Treuhänder der Zukunft betreut mehr Kunden als heute und wird sich Fachwissen auch ausserhalb des Rechnungswesens aneignen müssen. Um erfolgreich zu sein, müssen seine Dienstleistungen aber persönlich bleiben.»
Sascha Trüeb, Co-Founder Fasoon
Thomas Koller: Der langjährige Verwaltungsratspräsident und Partner der OBT AG kennt die Treuhandbranche aus dem Effeff und ist in dieser bestens vernetzt. Um wieder näher ans operative Geschäft zu rücken, machte sich Thomas letzten Oktober als KMU-Berater selbständig. Als Vorstandsmitglied von EXPERTSuisse gestaltet er die Zukunft der Schweizer Treuhandunternehmen nach wie vor aktiv mit.
«Die Treuhandbranche 2030… digitaler – attraktiver – kompetitiver»
Thomas Koller, ehemals VRP OBT AG
6 Schlüsselerkenntnisse aus der Diskussion
Anlässlich des Events entstand eine interessante Debatte rund um die veränderten Kundenbedürfnisse, die zukünftige Rolle der Treuhandunternehmen in den KMU-Ökosystemen sowie den möglichen Innovationsansätzen ergeben. Als wesentliche Erkenntnisse stachen heraus:
Treuhand 2030 ist mehr als Digitalisierung
Wie in jedem Wirtschaftssektor stehen auch in der Treuhandbranche grundlegende Veränderungen an. Neue Technologien wie beispielsweise Blockchain bringen eine neue Dynamik in den Markt, die weit über die Digitalisierung (Abbildung von analogen Prozessen in der digitalen Welt) hinausgeht.
Neue Bedürfnisse und Erwartungen treffen auf Treuhandunternehmen
Schwarz oder weiss trägt der Komplexität oftmals zu wenig Rechnung. Nichtsdestotrotz zeichnet sich ab: junge Unternehmer: innen weisen oftmals differenzierte Bedürfnisse und Erwartungen aus. Preiswert, digital, individuell und vor allem persönlich sollte für diese Zielgruppe das Treuhandunternehmen 2030 sein.
Der Treuhänder: in als CFO ist schon wieder Schnee von gestern
Die Zukunft der Treuhandunternehmen liegt in CFO-Services – nicht ganz! Der Treuhänder: in nimmt vielmehr eine 360-Grad-Beratungsfunktion ein, wodurch sich dieser noch mehr um Privatangelegenheiten (z. B. Ehevertrag, Scheidungen usw.) kümmern kann.
Für Standarddienstleistungen bezahlt niemand mehr
Viele Treuhandunternehmen verdienen heute ihr Geld noch immer mit Standarddienstleistungen, wofür aber wegen der Automatisierung mittelfristig niemand mehr bezahlen möchte. Deshalb gilt es, Services wie die Buchführung als klassischen Gebrauchsgegenstand (Commodity) zu betrachten und dementsprechend zu fakturieren.
Mit mehr Volumen und innovativen Dienstleistungen den Umsatz stabil halten
Den Wegfall der Buchführungseinnahmen kompensieren Treuhandunternehmen, indem sie mehr Mandate im selben Zeitraum betreuen und zusätzlich neue Dienstleistungen kreieren. Zudem scheint es sich zu lohnen, sich auf bestimmte Kundensegmente (z. B. Branche oder Grösse) zu spezialisieren.
Moderne IT-Infrastruktur und Humankapital sind die zentralen Erfolgsfaktoren
Ohne IT geht im Treuhandunternehmen der Zukunft nichts mehr. Das Ziel sollte darin bestehen, möglichst viele Prozesse zu automatisieren und sich eine flexible Infrastruktur aufzubauen. Trotz der technologischen Möglichkeiten ist ein Treuhandunternehmen auch zukünftig auf qualifizierte Fachkräfte angewiesen. Um diese zu gewinnen, sind neue Personal- und Rekrutierungsansätze gefragt.
Geschenke für Treuhandunternehmen bereits vor Weihnachten
Weihnachten steht vor der Tür und somit auch die Zeit, Geschenke auszutauschen. Dieses Jahr haben wir für Sie verschiedene Unterlagen erarbeitet, mit denen Sie eine Idee rund um die «Treuhandbranche 2030» erhalten.
Sie möchten beispielsweise wissen, wie die Rolle oder das Geschäftsmodell der Treuhandunternehmen im Jahr 2030 aussehen? Dann dürfen Sie unser Whitepaper «Treuhand 2030» auf keinen Fall verpassen:
Sie suchen Gedankenanregungen und Ansätze, um Ihr eigenes Treuhandunternehmen zu innovieren? Mit der Checkliste «Treuhandunternehmen 2030» bieten wir Ihnen eine Hilfestellung, damit Sie die Transformation systematisch angehen können. Das ist aber noch nicht alles…
Wie Treuhandunternehmen ihre eigene Zukunft einschätzen, haben wir in einer gemeinsamen Studie mit TREUHAND|SUISSE untersucht. Interessieren Sie sich für diese Resultate? Für den Newsletter anmelden und schon bald exklusive Einblicke erhalten.
Last but not least danken wir nochmals allen, die diese Accounto-Premiere ermöglicht haben. Das Accounto-Team freut sich jetzt schon, den nächsten Blockbuster mit Ihnen als Hauptdarsteller zu drehen.