Ob beim Anlegen, Einkaufen, Investieren, Gütertransport oder der Warenproduktion: Nachhaltigkeit ist für Unternehmen weltweit zu einem nicht zu unterschätzenden Wettbewerbsfaktor geworden. In diesem Blogbeitrag erfahren Treuhänder:innen, wie sie ihre Mandant:innen beim Erstellen nachhaltiger Finanzpläne unterstützen können.
Der in den letzten Jahren zum Schlagwort gewordene Begriff «Nachhaltigkeit» stammt ursprünglich aus der Forstwirtschaft. Damit ist gemeint, nur so viel Holz zu schlagen, wie auch wieder nachwachsen kann. «Nachhaltigkeit gehört zu den normativen Schlüsselbegriffen des 21. Jahrhunderts und transportiert die Zielstellung, die Erde dauerhaft als Lebensgrundlage zu erhalten», definiert das Gabler Wirtschaftslexikon. Als «nachhaltig» werde eine Entwicklung bezeichnet, «bei der heutige Bedürfnisse befriedigt werden (intergenerationale Gerechtigkeit), ohne zukünftigen Generationen die Lebensgrundlage zu entziehen (intragenerationale Gerechtigkeit)». Die mit Nachhaltigkeit assoziierbaren Themen umfassen unter anderem die Bekämpfung von Armut, Corporate Social Responsibility (CSR), Gesundheit, Klimaschutz, Mobilität, Menschenrechte und Öko-Effizienz.
Was bedeutet Nachhaltigkeit in der Praxis?
End-Konsument:innen werden immer umweltbewusster und akzeptieren soziale Missstände nicht mehr stillschweigend. Dies zeigt sich in ihren Kaufentscheidungen. Nachhaltige Unternehmen hingegen werden von der Öffentlichkeit in der Regel als verantwortungsbewusster und vertrauenswürdiger wahrgenommen als die Konkurrenz, was ihnen einen Wettbewerbsvorteil verschafft. Auch Banken und Investor:innen bevorzugen zunehmend Firmen, die nachhaltig wirtschaften. Gleichzeitig erlassen Regierungen in zahlreichen Ländern zunehmend strengere Vorgaben und Umweltauflagen. Unternehmen, die sich frühzeitig mit den neuen Anforderungen auseinandersetzen, können rechtliche Risiken minimieren und Bussen vermeiden.
Schweizer KMU sollten sich heute der zunehmenden Bedeutung von Nachhaltigkeit – und den damit einhergehenden Chancen für mehr Unternehmenserfolg – in der Geschäftspraxis bewusst sein oder zumindest werden. Das Thema Nachhaltigkeit ist zu einem derart wichtigen Erfolgsfaktor geworden, dass sich früher oder später alle Ihre Mandant:innen damit auseinandersetzen müssen. Als Treuhand-Profi können Sie Ihre KMU-Kund:innen proaktiv darauf aufmerksam machen.
Wieso Ihre KMU-Kund:innen Nachhaltigkeit in ihre Strategie integrieren sollten
Wie können Sie bei Ihren Kund:innen für nachhaltigere Finanzpläne und Geschäftspraktiken argumentieren? Eine durchdachte und realistische Nachhaltigkeitsstrategie kann das Markenimage von Unternehmen langfristig stärken. Dadurch können sich die von Ihrem Treuhandunternehmen betreuten KMU von Mitbewerbenden abheben. Nachhaltige Finanzpläne legen eine wichtige Grundlage für die Nachhaltigkeitsstrategie von Unternehmen. Was müssen Sie beachten, wenn Sie Ihren KMU-Kund:innen dabei helfen, nachhaltigere Finanzpläne zu entwickeln?
Im Nachhaltigkeitsbereich gibt es keine allgemeingültige Vorgehensweise und regelmässig führen neue Erkenntnisse wie zum Beispiel aus der Umwelt- oder Klimaforschung, sozialwissenschaftlichen Studien und Reports internationaler Organisationen dazu, dass nachhaltig denkende Unternehmen ihre Praktiken überarbeiten wollen oder müssen. Definieren Sie gemeinsam mit Ihren Kund:innen, welche Werte sie beim Erstellen von nachhaltigen Finanzplänen und Konzepten priorisieren wollen. Liegt ihnen soziale Gerechtigkeit besonders am Herzen und wollen sie ab einem Stichtag nur noch Güter von Produzent:innen mit nachweislich fairen Arbeitsbedingungen beziehen, was einen teilweisen Wechsel der Anbieter:innen bedingt? Hat Umweltschutz oberste Priorität und sollen Sie dabei helfen, ein umweltfreundliches Anlageportfolio zusammenzustellen? Geht es darum, die Energieeffizienz zu verbessern und Investitionen in nachhaltigere Wärmesysteme für die Geschäftsräume zu evaluieren?
Soft Skills helfen Ihnen dabei, herauszufinden, was Ihre Zielgruppe wirklich will
Was nachhaltig für Ihre Kund:innen bedeutet, legen sie letzten Endes selbst fest. Darum ist es umso wichtiger, dass Treuhänder:innen die Bedürfnisse ihrer bestehenden und potenziellen Mandant:innen verstehen und ihre Beratungen darauf ausrichten können. Hören Sie Ihrer Zielgruppe im direkten Austausch aktiv zu. Aktives Zuhören bedeutet, dass man der sprechenden Person verbale und nonverbale Rückmeldungen gibt und signalisiert, dass man das Gesagte versteht. Dies kann ein kurzes Nicken, Lächeln, Stirnrunzeln oder eine passende Rückfrage sein. Manchmal hilft es auch, das Gesagte kurz in eigenen Worten zusammenzufassen und so sicherzugehen, dass man alles richtig verstanden hat.
Auch Empathie ist zentral, um die Ansprüche Ihrer Kund:innen an eine nachhaltig Finanzplanung bestmöglich zu verstehen. Laut der Management-Innovationsplattform «Management-Kompetenzen» ist Empathie die «Fähigkeit, sich treffsicher in die Gedanken- und Gefühlswelt anderer Menschen hineinzuversetzen.» Dadurch könne man das Verhalten des Gegenübers besser einschätzen und sich gezielt darauf einstellen. Demonstrieren Sie Interessent:innen und Kund:innen, dass Sie ihre Nachhaltigkeitsansprüche verstehen und präsentieren Sie massgeschneiderte Services für nachhaltigere Pläne und Strategien.
So schaffen Sie Zeit für neue Beratungsdienstleistungen
Laut einer Studie von Accounto und Treuhand Suisse geht es im Treuhandwesen mehr denn je darum, innovative Dienstleistungen zu entwickeln und die Beratungskompetenz auszubauen. Dazu gehört auch, Ihre Kund:innen beim Entwickeln von nachhaltigen Finanzplänen zu unterstützen. Angesichts der zunehmenden Bedeutung von Nachhaltigkeit dürfte die Nachfrage nach nachhaltigen Finanzplänen weiter ansteigen. Viele Treuhandunternehmen sind jedoch bereits stark ausgelastet und leiden unter dem anhaltenden Fachkräftemangel in der Treuhandbranche. Wie sollen Sie unter diesen Umständen Zeit finden, sich verstärkt mit Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen und das Beratungsangebot Ihres Treuhandunternehmens zu erweitern?
Die Auslagerung von Routinetätigkeiten wie beispielsweise der Belegverarbeitung, dem Abstimmen von Nebenbüchern und dem Erstellen von standardisierten Reports an voll automatisierte Treuhandsoftware entlastet Treuhandunternehmen signifikant und erlaubt Treuhänder:innen, sich vermehrt auf die Beratung – wie etwa rund um nachhaltige Finanzplanung – und den Ausbau ihres Angebotes zu fokussieren. Um Ihren Arbeitsalltag effizienter zu gestalten, muss Treuhandsoftware in der Lage sein, Ihnen und Ihrem Team möglichst viele Routinearbeiten abzunehmen. Herkömmliche Lösungen bieten hierbei kaum Entlastung, da sie in den meisten Fällen lediglich die bisherigen Prozesse digital abbilden und somit immer noch manuelle Arbeit erfordern. Ein weiteres Musskriterium ist eine zentrale sowie sichere Bearbeitung, Verwaltung und Speicherung von Daten und Dokumenten auf einer stabilen Plattform mit höchsten Datenschutzstandards.
